Hedge Knights (2013)

Hedge Knights portraitiert das System Finanzmarkt und das Streben nach Profit. Deals werden geschlossen, Anlagestrategien erprobt und Kund:innen betrogen. 

August Mohr hat es geschafft: Im 47. Stock der größten Bank der Welt gründet er seinen Hedge Fonds und jagt das ganz große Geld. Während Augusts Frau Clara ihr Pharmaunternehmen zu retten versucht, riecht Jung-Investmentbankerin Denise bereits die Gefahr. Als alle drei im Strudel von Risiko und Rendite ihre Sicherheiten verspielen, steht plötzlich die Finanzaufsicht vor der Tür und die Weltwirtschaft bewegt sich rasant auf die große Krise zu. Die Frage ist: Wer macht den Gewinn? Und zu welchem Preis?

Börsenspekulationen produzieren von jeder Lebenswelt losgelöste, illusionäre Geldwerte. Die Broker in den Chefetagen multinationaler Konzerne verdienen ihre Rente wie in einem Computerspiel. Doch was auf der Aktientafel noch aussieht wie das harmlose Verschieben von Daten hat möglicherweise katastrophale Auswirkungen auf der anderen Seite des Globus – oder zwei Straßen weiter.

Ein mobiles theatrales Game für 10 bis max. 12 Spieler. Dauer ca. 80 Minuten

Premiere / Spielorte

Premiere im März 2013 am HAU Hebbel am Ufer, Berlin

Oktober 2013 beim New Industries Festival Dortmund

November 2013 an der Gessnerallee Zürich

April 2014 beim Instynkt Gry-Festival Krakow 

Credit: Paula Reissig



Im Sog des Games treten moralische Fragen zu Gunsten der Zockerlust in den Hintergrund, so wie es den Börsenspekulanten ja auch um den  Zahlen-Kitzel geht und nicht darum, konkrete Werte, Lebensmittel oder  Existenzen zu vernichten – wenngleich es in Kauf genommen wird. (…) Spannend wird nun zu sehen sein, wie die Gruppe weiter mit ihrem Genre umgeht. Der Spagat zwischen konsequenzbefreitem Spiel und der  gleichzeitigen Aktivierung einer (politischen) Haltung beim Zuschauer  wurde gerade erst eingeläutet.

Matthias Weigel, nachtkritik.de

Skript und Performance: Anan Fries, Laura Naumann, Yves Regenass /// Künstlerische Leitung und Produktionsleitung: Laura Schäffer /// Technische Leitung und Lead Game Design: Jan Philip Steimel /// Interaction Design: Robin Krause, Lasse Marburg /// Video und Produktion: Nele Lenz /// Sound Design: Mathias Prinz /// Bühnenbild: Franziska Riedmiller, För Künkel /// Kostüme: Elisa Pelkmann

Produktion: machina eX. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds