Right of Passage (2014)

In RIGHT OF PASSAGE erforscht machina eX in einem neuen, experimentellen Format den Zustand des Steckenbleibens, das Gefühl, sich auf Dauer ‚in Transit‘ zu befinden, auf dem Weg gefangen zu sein.

Das Camp an der Lörischen Grenze wächst und wächst. Aus der ganzen Region kommen Migrant:innen mit der Hoffnung auf ein besseres und sichereres Leben – aber nur wenige erfüllen die immer strenger werdenden Einreisevoraussetzungen. Das Lager wächst sich zu einem eigenständigen Soziotop aus, dessen Bewohner:innen durch den gemeinsamen Kampf um Papiere und ein würdiges Leben im Niemandsland zwischen den Staaten vereint werden. Es entstehen Kollaborationen, gegenseitige Hilfe und Handel, aber auch Machtgefälle und Ausbeutung.

Je autonomer und größer die Gesellschaft wird, desto kritischer wird sie von den umliegenden politischen Akteuren beäugt. Als sich die politische Lage in der Region destabilisiert, steht das Überleben des Camps zunehmend auf dem Spiel. Der Druck auf seine Bewohner:innen erhöht sich, während gleichzeitig immer mehr Menschen ins Camp strömen. Die Lörische Republik verfolgt ihre eigenen Ziele, die Grenze wird zunehmend undurchlässiger und droht geschlossen zu werden. Wer es nicht bald auf die andere Seite schafft, schwebt in der Gefahr, deportiert zu werden.

Nominiert für den Friedrich-Luft-Preis 2015.

Premiere / Spielorte

Premiere im März 2014 am FFT Düsseldorf

November 2014 am ROXY Birsfelden

März 2015 am Südpol Luzern

Mai 2015 in der studiobühneköln

Mai 2015 an der Gessnerallee Zürich

Juni 2015 im Theater im Pumpenhaus Münster

Juni 2015 am HAU Hebbel am Ufer


Folge ich als Zuschauer den dargebotenen Geschichten, beteilige ich mich an den Gruppen-Rätseln, oder kümmere ich mich um meine Dokumente? Dadurch erlebt jeder einen anderen Abend. Indem es sich an Mechanismen des Computerspiels orientiert, meistert “Right of Passage” die Herausforderung des Interaktionstheaters: die Balance zu finden zwischen Handlungsspielraum und Narration, jenen Punkt, an dem eine vorgegebene Geschichte offen ist für individuellen Input und zugleich bestehen bleibt.


Maja Beckers, Süddeutsche Zeitung

[…] unvoreingenommen, ratlos, überfordert, überreizt, verdutzt und begeistert. Die Belohnung erhält man grob 3 Stunden später – etwas, das ich so bisher nirgends erleben konnte.

Garvin hicking, supergarv.de

Konzept: machina eX /// Skript und Performance: Anan Fries und Laura Naumann /// Produktion und Künstlerische Leitung: Laura Schäffer /// Technische Leitung, Elektronik und Game Design: Jan Philip Steimel /// Interaction design: Robin Krause, Lasse Marburg /// Sound Design: Mathias Prinz /// Performance: Florian Stamm, Antonia Tittel, Jan Jaroszek /// Bühne: Franziska Riedmiller, För Künkel /// Kostümbild: Daniela Bayer

Produktion: machina eX und FFT Düsseldorf. Koproduktion: ROXY Birsfelden, Theaterhaus Gessnerallee, studiobühneköln und Theater im Pumpenhaus Münster. Gefördert im Rahmen von „Game ON Stage“ im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes und in der Schweiz vom Kulturausschuss Kanton Basel-Landschaft